Weil Zukunft nur gemeinsam geht. Die Zusammenarbeit in der europäischen Werte-, Wirtschafts- und Rechtsgemeinschaft ist für mich elementar. Gemeinsam können wir eine Stärke bilden, wodurch Europa den USA und China auf Augenhöhe begegnet. Wir müssen dafür nur alle an einem Strang ziehen und Durchsetzungswillen beweisen.
Wir brauchen ein starkes Europa für
- die Bewältigung von Herausforderungen wie dem Klimawandel und globalen Finanzkrisen
- die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft
- den Erhalt unserer Sicherheit
- die Fähigkeit, im globalen Wettbewerb wirtschaftlich zu bestehen
- unser Gemeinwohl und unsere Lebensqualität (in der europäischen Union grenzenlos reisen, arbeiten, studieren oder leben)
In dieser Welt von bald 10 Milliarden Menschen können wir das politische und soziale Modell der europäischen Demokratien nur verteidigen, wenn wir das gemeinsam im Rahmen einer souveränen sozialen Europäischen Union (EU) tun. Es geht um ein besseres Europa. Und dafür muss die EU unter anderem auch in der Finanzpolitik enger zusammenarbeiten – das ist eine der Lehren aus der pandemischen Krise. Und dafür müssen wir nicht unsere nationalen Leitbilder und Identitäten aufgeben.
Handeln in der Krise und darüber hinaus
Dass Europa in der Krise gemeinsam handelt, ist ein ermutigender Fortschritt. Wir dürfen jetzt aber nicht stehenbleiben. Es muss auch mehr demokratische Entscheidungen geben, z.B. Mehrheitsentscheidungen in den Räten, wenn es um europäische Steuerregeln oder um Außenpolitik geht. Das wird auch unsere Mission in den nächsten Jahren sein: Ein souveränes Europa mit sozialen Mindeststandards, fairen gemeinsamen Regeln für Steuern und eigenen Einnahmen, um damit die gemeinsamen Aufgaben zu finanzieren.
Wandel durch Annäherung.
Willy Brandt